sanfte Begleitung für einen guten Start ins Leben

Die Kinderosteopathie ist eine besondere Form der ganzheitlichen manuellen Behandlung, die sich auf die Bedürfnisse von Säuglingen, Kleinkindern und Heranwachsenden spezialisiert hat. Sie basiert auf denselben Prinzipien wie die allgemeine Osteopathie: Bewegung ist Leben - und wo Bewegung eingeschränkt ist, kann sich Spannung, Unruhe oder Funktionsstörung entwickeln.
Gerade in den ersten Lebensjahren, wenn sich Körper, Organe und Nervensystem rasant entwickeln, kann eine feinfühlige Begleitung helfen, Gleichgewicht, Beweglichkeit und innere Ruhe zu fördern.

Wie die Kinderosteopathie entstanden ist

Die Grundlagen der Kinderosteopathie gehen auf den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still zurück, der im 19. Jahrhundert die Prinzipien der Osteopathie entwickelte. Er erkannte, dass die Gesundheit des Menschen von der freien Beweglichkeit aller Strukturen abhängt.

Im 20. Jahrhundert war es vor allem Viola M. Frymann (1921–2016), eine Schülerin von William Garner Sutherland, die die Kinderosteopathie entscheidend prägte. Sie widmete ihr Leben der Erforschung der osteopathischen Behandlung von Neugeborenen und Kindern.
Frymann zeigte eindrucksvoll, wie stark Geburtsprozesse, Schwangerschaftsverläufe und frühkindliche Spannungsmuster die Entwicklung eines Kindes beeinflussen können - körperlich wie emotional.
Dank ihrer Arbeit wurde die osteopathische Begleitung von Säuglingen und Kindern zu einem eigenständigen Fachgebiet, das heute weltweit praktiziert und weiterentwickelt wird.

Wann kann Kinderosteopathie sinnvoll sein?

Eine osteopathische Begleitung kann in vielen Situationen unterstützend wirken - insbesondere, wenn das Kind auf körperlicher oder emotionaler Ebene aus der Balance geraten ist.
Mögliche Anwendungsgebiete sind zum Beispiel:

• Asymmetrien des Kopfes oder des Körpers (z. B. nach der Geburt)
• Unruhe, Schlafprobleme oder häufiges Schreien („Schreibabys“)
• Trink- und Saugprobleme, Stillprobleme
• Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähungen, Koliken, Verstopfung)
• Entwicklungsverzögerungen oder motorische Auffälligkeiten
• nach Kaiserschnitt-, Zangen- oder Saugglockengeburt
• wiederkehrende Mittelohrentzündungen oder Infekte
• Haltungsasymmetrien und Koordinationsprobleme im Kindesalter

Die osteopathische Begleitung versteht sich dabei nicht als Ersatz für die ärztliche Behandlung, sondern als ergänzende, ganzheitliche Unterstützung. Ziel ist es, Spannungen und Bewegungseinschränkungen zu erkennen und die Selbstregulation des kindlichen Organismus zu fördern.

Wie läuft eine Behandlung bei mir ab?

In meiner Praxis nehme ich mir zunächst ausreichend Zeit für ein ruhiges Gespräch mit den Eltern, um die Schwangerschaft, Geburt und bisherigen Entwicklungsschritte des Kindes zu verstehen.
Anschließend folgt eine sanfte Untersuchung, bei der ich Spannungsmuster, Bewegungseinschränkungen und Reaktionen des Gewebes wahrnehme.

Die Behandlung selbst erfolgt mit sehr feinen, achtsamen Berührungen - Babys und Kinder reagieren oft schon auf kleinste Impulse.
Ich arbeite dabei mit den natürlichen Bewegungen des Körpers und unterstütze ihn, wieder in sein eigenes Gleichgewicht zu finden.

Wichtig ist: Jedes Kind reagiert anders. Manchmal zeigt sich die Veränderung unmittelbar, manchmal braucht es einige Tage, bis sich der Körper neu organisiert. Eltern berichten oft, dass ihre Kinder danach ruhiger schlafen, entspannter trinken oder ausgeglichener wirken.

Ein ganzheitlicher Blick auf die Entwicklung

Kinderosteopathie bedeutet, das Kind in seiner Gesamtheit zu sehen - körperlich, emotional und in seiner Beziehung zu seiner Umgebung.
Es geht nicht nur darum, Symptome zu lindern, sondern darum, dem kleinen Körper Raum zur freien Entfaltung zu geben.

Gerade in den ersten Lebensjahren kann diese Form der Begleitung einen wertvollen Beitrag leisten, damit sich das Kind stabil, gesund und im Einklang mit sich selbst entwickeln kann.